Wieser Musikherbst 2016
Zum Ausdrucken und Nachlesen: Newsletter Dezember 2016

Ich bin das erste Mal dabei und fühle mich aufgenommen in eine große Familie. Ich, die Jüngste im Bunde, genieße die Gemeinschaft mit Gleichgesinnten, egal welchen Alters. Denn uns verbindet die Liebe zur Musik, als Chormitglieder oder als Instrumentalisten. Und gleichzeitig werden Freundschaften geschlossen.
Am Vormittag wird geprobt für den Abschlussgottesdienst. Die zwei Stunden vergehen wie im Flug und könnten nicht nur für mich gerne etwas ausgedehnt werden. Aber die Teilnehmer, die sowohl im Chor als auch als Instrumentalisten aktiv sind, sollen und wollen mit der Kammermusik ebenfalls zu ihrem Recht kommen. Unter der Leitung von Franziska Glemser wird eifrig geprobt, wie man hört.



Neben der Musik steht auch die Region Pfaffenwinkel im Vordergrund. Für Teilnehmer der Sommer-Wies eine ganz neue Erfahrung. Denn nach den Vormittagen, die mit dem geistlichen Impuls zur Laudes beginnen und durch Wanderungen in die Umgebung ergänzt werden, stehen am Nachmittag Kunst und Natur auf dem Plan. Wir besuchen kleine Dörfer mit ihren prächtigen Barockkirchen, deren innere Schönheit einem von außen verborgen bleibt. Arno Leicht erweist sich als profunder Kenner des Barock, der auch einen (kunst-)historischen Einblick in diese Epoche gibt. Das nahe Füssen mit dem berühmten „Totentanz“ im Stadtmuseum und dem Ende der Romantischen Straße ist uns ebenso einen Ausflug wert wie der Holzbildhauer Thomas Ort oder eine Wanderung auf dem Buchenberg. Den freien Nachmittag nutzen einige auch, um an einem sonnigen Herbsttag das Schloss Neuschwanstein zu besichtigen.
Höhepunkt ist aber die Gestaltung des Gottesdienstes am letzten Abend in der Pfarrkirche von Steingaden. Hier stellen wir mit Werken von Leonhard Lechner und den „Seligpreisungen“ von Franz Liszt den Gottesdienstbesuchern vor, was wir in den fünf Tagen Herbst-Wies erarbeitet haben. Ein beglückendes Gefühl.

Diana Seufert