Osterwies 2016


Zum Ausdrucken und Nachlesen: Newsletter Dezember 2016

Wie in jedem Jahr war es auch in diesem Jahr wieder pünktlich am Ostermontag soweit. Bereits zum achten Mal stand für mich die Osterwies vor der Tür. Mit der Osterwies sind sechs Tage voller Spaß mit Musik gemeint. Es ist eine Musikwoche für Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 18 Jahren. Während der Musikwoche erarbeiten wir gemeinsam ein Musical und ein Konzertprogramm in dem jeweiligen Kurs, aufgeteilt in Holz-und Blechbläser, Streicher und Chor. Das Abschlusskonzert findet in der Landvolkshochschule statt. Die Eltern der Teilnehmer haben die Möglichkeit, das Abschlusskonzert ihrer Kinder zu besuchen.

Bereits am Morgen gegen 9:30 Uhr fuhr ich mit einer großen Fahrgemeinschaft von Koblenz in das wunderschöne Dorf Steingaden, um eine Woche mit vielen alten Freunden, aber auch vielen neuen Gesichtern in der Landvolkshochschule Wies zu verbringen. Gegen 16:00 Uhr sind wir dort angekommen und durften uns zuerst in unseren Zimmern einrichten. Um 17:00 Uhr ging es endlich offiziell los und es stand der erste Programmpunkt an:

Eröffnung der Musikwoche im großen Saal.Bild "Newsletter/Osterwies_1.png"
Die Eröffnung dient dazu, den neuen Teilnehmern alles Wichtige zur Musikwoche und zum Ablauf zu erklären und die diesjährigen Referenten und Betreuer vorzustellen. Anschließend gab es Abendessen und die ersten Gruppenproben. Alle Gruppen studierten in ihren Proben über die Woche ihre musikalischen Beiträge für das Abschlusskonzert ein. Kleinere Stücke oder Begleitungen der Kirchenlieder für die tägliche Andacht in unserer kleinen Kapelle sind immer willkommen, geprobt werden sie im Rahmen einer Band. Nach den ersten Gruppenproben gab es wie an jedem Abend in der Woche ein Spiel-und Tanzprogramm, damit sich alle kennen lernen und sich jeder noch zusätzlich auspowern konnte. Außerdem wiesen die Betreuer darauf hin, dass sie eine Schnitzeljagd durch das komplette Gelände vorbereitet haben. Wer es schaffte alle 15 Stationen zu finden und eine anschließende Frage zu beantworten, sollte am Ende der Woche eine Belohnung erhalten. Nach dem Abschluss des Tages war das Programm für den ersten Tag beendet. Nun zählten für alle Teilnehmer die durch die Betreuer vorgegebenen Ruhe- und Schlafenszeiten.

Am Dienstag wurde uns nach dem Frühstück und dem morgendlichen Einsingen gemeinsam das neue Musical vorgestellt. Es war ein komplett neu geschriebenes Musical der Familie Overbeck und hatte noch keinen Namen. So gab es in diesem Jahr eine besondere Aktion. Während der Woche bekamen alle Teilnehmer die Möglichkeit, sich einen Titel für das Musical auszudenken und aufzuschreiben. Der Titel sollte dann von der Familie selbst unter den abgegebenen Vorschlägen ausgewählt werden. Nach der Vorstellung des Musicals folgten die nächsten Gruppenproben. Währenddessen wurden bereits Listen ausgehängt, auf denen sich Interessenten für eine oder mehrere Musicalrollen eintragen konnten. Eines musste denjenigen jedoch bewusst sein: Am nächsten Tag würde ein Casting zu jeder Rolle stattfinden. Nach den Gruppenproben gab es Mittagessen. Danach gab es eine Mittagspause. In dieser konnte sich jeder Teilnehmer vielseitig beschäftigen. Man kann Fußball spielen gehen, sich auf dem Gelände oder in seinem Zimmer ausruhen, helfen, an den Kulissen für das Musical zu basteln oder sich einfach raus setzen und die schöne Landschaft genießen.

Bild "Newsletter/Osterwies_2.png"Um 14:30 Uhr ging es mit täglichem Kaffee und Kuchen für alle weiter, ehe die nächsten Gruppenproben stattfanden. Danach stand die erste Andacht an. Diese ist bereits im Vorfeld sehr ansprechend für alle Teilnehmer vorbereitet worden, diesmal war das Thema eine Pilgerreise nach Jerusalem.

Der Mittwoch war für viele Teilnehmer ein großer Tag.
Es war der Tag des Castings. Falls man sich für eine Rolle beworben hatte, musste man nun vorsprechen bzw. vorsingen. Am Vortag habe ich mir die Noten für meine Lieder geben lassen und sie bis tief in die Nacht geübt, sodass ich gut vorbereitet in das Casting gehen konnte. Bis dahin war allerdings noch ein bisschen Zeit. Während des Morgensingens wurden bereits einzelne Passagen von Liedern für das Musical eingeübt und auswendig gelernt. Falls man keine Rolle beim Musical bekam, durfte man trotzdem im Chor mitsingen. Dann war es soweit: Die Castings standen an, die Aufregung bei den Bewerbern stieg. In der Jury saßen die Referenten und einige Betreuer. Alle Teilnehmer, die sich um eine Rolle beworben hatten, mussten vor der Jury entweder zu der entsprechenden Rolle ihr Lied singen, etwas nachsprechen bzw. aufsagen oder verschiedene Bewegungen nachmachen. Danach hieß es warten, bis die Jury ihr Urteil fällte. Nach einiger Zeit wurden die Bewerber zu den jeweiligen Rollen hineingerufen. Dort wurde die Besetzung für das Musical verkündet. Jetzt hieß es für die Rolleninhaber die Songs und Texte auswendig zu lernen und in die individuelle Rolle einzutauchen. Nachdem alle Entscheidungen verkündet waren, ging der normale Tagesablauf weiter.

Bild "Newsletter/Osterwies_3.png"Auch der Donnerstag war besonders. Nach dem Frühstück und dem Morgensingen gingen alle Teilnehmer über einen schönen Feldweg mit einem wunderSchönen Ausblick zu den Bergen gemeinsam in die weltbekannte Wieskirche. Dort angekommen, bekamen wir eine Führung. Der Chor durfte noch eines seiner einstudierten Lieder in der Kirche präsentieren. Die Akustik ist etwas ganz Besonderes. Nachdem alle fleißig ihre Erinnerungsfotos geschossen haben, gingen wir gemeinsam zurück in die Landvolkshochschule und es gab Mittagessen.

In der darauffolgenden Ruhezeit nutzten viele die Zeit, um sich mit ihrer Rolle in dem Musical vertraut zu machen. Am Abend gab es die erste Durchlaufprobe für das Musical und das letzte Abendprogramm für diese Woche. Die Referenten und Betreuer spielten mit allen Teilnehmern „Wetten, dass …?“.

Am nächsten Tag war es dann soweit: der Freitag. Der letzte Tag mit dem Abschlusskonzert und der Musicalaufführung stand bevor. Nach dem Frühstück gab es die letzte Durchlaufprobe für das Musical, ehe es direkt im Anschluss in die Generalprobe ging. Nachmittags gab es eine Durchlaufprobe für das Abschlusskonzert. Nun bereiteten sich alle Teilnehmer vor und warfen sich in Schale für den großen bevorstehenden Abend.

Der Abschlussabend wurde mit einer Andacht um 19:00 Uhr in der Kapelle der Landvolkshochschule eröffnet. Während der Andacht wurden bereits einige Musikbeiträge der einzelnen Gruppen präsentiert. Nachdem der erste Programmpunkt des Abends vorüber war, ging es direkt weiter mit dem Abschlusskonzert. Alle Gruppen konnten nun ihre einstudierten Stücke den anderen Teilnehmern, Eltern und Bekannten vorführen. Nachdem auch das Abschlusskonzert beendet war, wurde der große Saal für das Musical umgebaut und die Solisten bekamen Zeit sich ihre Kostüme anzuziehen.

Jetzt stand der letzte Programmpunkt des Abends an:
Das Musical.
Bild "Newsletter/Osterwies_4.png"
König Nico mit Königin der Nacht
(Anneke Link)
Es hat mir unglaublich viel Spaß gemacht, die Hauptrolle bei diesem wunderbaren Musical spielen zu dürfen, auch wenn es manchmal sehr anstrengend war. Nach der gelungenen Musicalaufführung wurden Geschenke an die Referenten und Betreuer verteilt. Diesmal bekam ich auch eines. Somit war die diesjährige Osterwies leider wieder vorbei. Am Abend wurden einige Teilnehmer von ihren Eltern mitgenommen und es flossen die ersten Tränen.

Der Samstag war dann leider für alle der Abreisetag. Am Morgen mussten bis 9:00 Uhr alle Zimmer leer sein und pünktlich gab es das letzte Frühstück. Der letzte Programmpunkt der Musikwoche bestand aus dem Reisesegen in der Kapelle der Landvolkshochschule. Jetzt hieß es sich auf das nächste Jahr zu freuen, auf die nächste Osterwies.

Schlussendlich bleibt es mir nur noch zu sagen, dass es für mich bis jetzt nie eine falsche Entscheidung war, in diese Musikwoche mitzufahren. Es ist für mich jedes Jahr etwas ganz Besonderes, in die Osterwies fahren zu dürfen. Jahr für Jahr fiebere ich schon nachdem die letzte Osterwies geendet hat, auf diese eine Woche im nächsten Jahr hin. Ich würde jedem meiner Freunde diese Woche empfehlen, denn sie ist einfach der Beweis dafür, wie viel man in so kurzer Zeit gemeinsam erreichen kann. Außerdem ist es immer was ganz Besonderes, seine Freunde nach einem Jahr wiederzusehen zu können und vor allem auch ganz neue Leute aus der kompletten Bundesrepublik Deutschland kennenzulernen und auch noch gemeinsam mit ihnen musizieren zu können. Am Ende einer solchen Musikwoche hat man sich meistens sehr aneinander gewöhnt und es herrscht eine gewisse Harmonie, sodass es umso schwerer ist, genau dann Auf Wiedersehen sagen zu müssen.

Ich freue mich schon bereits jetzt auf die Osterwies 2017!

Nico Bauer