Das Credo


Morgenandacht - Ich glaube an Jesus Christus


Morgenlied: EG 452 Er weckt mich alle Morgen 1 u 5
Begrüßung und Einführung
Bach: Et in unum Dominum
Lesung: Markus 4,35-41: Seesturm
Kommentar
EG 27 Lobt Gott 3-4
Gedicht: Alfred Kolleritsch - Wann
EG 27 Lobt Gott 5
Vater unser
Segensgebet
EG 789.5 Oculi nostri

Einführung


Der 2. Teil des apost Glaubensbekenntnisses bezieht sich auf Jesus Christus
Zunächst eher kurz seine Menschwerdung
Und dann ausführlicher seine Passion, seine Auferstehung und sein Amt als künftiger Weltenrichter
Es fällt auf, dass von seinem Leben, von seiner Botschaft und seinem Wirken kaum die Rede ist
Ich beschränke mich auf den Teil der Menschwerdung.
Dort tauchen – ähnlich wie bei den Bildern von Gott – zwei polare Bilder auf,
die wir nachher miteinander bedenken werden

Kommentar


Empfangen durch den heiligen Geist
Geboren von der Jungfrau Maria
Das sind die beiden Pole die uns auch bei Jesus begegnen:
Er stammt nicht von Menschen, sondern vom hl Geist
Und insofern ist er Gottes Sohn und als solcher Welten von uns entfernt
In den letzten Jahrzehnten wurde uns Jesus eher als der Bruder, als der Mensch, als einer von uns vorgestellt. Da ist etwas leichter nachzuvollziehen, aber es vernachlässigt seine andere Seite, die uns heute ziemlich fremd ist, die vielleicht in früheren Zeiten überbetont wurde: Jesus, der Allwissende, der Allmächtige, der Weltenherrscher
Die Christen der ersten Jahrhunderte haben sich lange damit auseinandergesetzt, wer denn dieser Jesus wohl war und nach vielen Erklärungsmodellen gab es schließlich die bis heute gültige Formel: Wahrer Mensch und Wahrer Gott
Diese Spannung ist nicht auflösbar und sie findet sich in manchen Geschichten der Bibel.
Zwei davon finden sich auf dem Faltblatt. Eine haben wir gerade gehört:
Jesus, der keine Lust mehr hat auf die Menge der Zuhörer und sich mit seinen Jüngern aufs Boot zurückzieht, um ans andere Ufer zu fahren. Jesus, der es sich mit einem Kissen bequem macht und schon auf dem Boot einschläft. Den Jesus können wir gut verstehen Jesus – wahrer Mensch!
Und dann der Jesus, der dem aufkommenden Wind droht und dem Wind gebietet: Schweig, sei still.
Und als das dann eintritt, können die fassungslosen Jünger- und wir mit ihnen - nur staunen: Was ist das für ein Mensch, dass ihm sogar der Wind und der See gehorchen?
Jesus
Jesus – wahrer Gott. Das ist die für uns aufgeklärte Mitteleuropäer die schwierigere Seite. Andererseits rettet dieser Jesus seine Jünger – und uns – vor lebensbedrohlichen Gefahren.
Ihn können wir in Lebensgefahr anrufen und um Rettung bitten.
Jesus wahrer Mensch. Das ist vielleicht nur auf den ersten Blick verständlicher. Aber diesen mächtigen wahren Gott als meinen menschlichen Bruder zu glauben ist auch schon eine ziemliche Herausforderung.
Schon erstaunlich, welche Dynamik in so abstrakten Formeln unseres Glaubensbekenntnisses steckt