Wieser Musikherbst 2024


Zum Ausdrucken und Nachlesen als PDF-Datei

Ein kleines Blümchen zum Herbststrauß


Mein ganzes halbes langes Leben
ist von Wiesklängen umgeben,
denn genau vor 40 Jahren
zum ersten Mal zu Gast wir waren.

Und ich sag’s nicht ohne Grund,
die Wies war gut für unsern Ehebund,
den wir kurz darauf geschlossen,
mit uns feierten auch Wiesgenossen.

Wie gern wollt’ ich nebst richt’gen Tönen
meinen Dichtversuchen frönen
und sammeln Worte in ein Glas
nach der alten Griechen Maß.

Ich hielt Ausschau im Gehirne
und zermarterte die Birne.
Wo bleibt er nur ? Wollt’ seiner harren,
doch er wollte mich nur narren !
Ich dachte her, ich dachte hin,
doch gar nichts kam mir in den Sinn.
Mir half kein Jammern, kein Gezeter,
heute es gibt’s halt null Hexameter.
Hat zugesetzt die Zahl der Jahr’ ?
Man sieht es doch an meinem Haar !
So bleiben Reime ohne Titel,
man nennt sie Verse à la Knittel.

Die Herbstwies ist nun bald zu Ende,
auch die Zeit hat eine Wende,
denn es weiß die ganze Welt:
Die Uhr wird heut’ zurückgestellt.

Nun nütz ich die Gelegenheit
und dafür ist es höchste Zeit,
will all denen herzlich danken,
die aus Köln, Berlin und Franken
uns die Herbstwies möglich machten
und dafür das Programm erdachten,
führten durch Natur und Noten,
auch Kammermusik ward geboten.
Von Superqualität, das Herz erlabend,
war das Konzert am Dienstagabend.

Allen, die sich Mühe machten,
uns die Psalmen näher brachten,
sag ich Dank an dieser Stelle
für den Dienst in der Kapelle !
Zum Reigen dieser guten Geister
zählt Rudolf, Stüberl- und auch Kaffeemeister.

Ein großer Dank geht g’radheraus
ans Personal in diesem Haus.
So nahe bei der Wunder-Wies,
wir leben wie im Paradies.

Zum Gottesdienst sind wir geladen
im Welfenmünster in Steingaden.
Wenn der letzte Ton verklungen,
den von Mozart wir gesungen,
steigen wir in unsre Wagen
nach so reichen schönen Tagen.

Ich sag Adieu und Gute Fahrt,
schön, dass in der Wies ihr wart !

Meinrad Sauter