Frühjahrsmusiktage 2011



Die Frühjahrsmusiktagung 2011 „Best of John Rutter“ hat in einem bei der Werkgemeinschaft Musik noch nie da gewesenen Format stattgefunden: in unsere typische Abfolge von Probe, Gottesdienst und Tanzen haben wir einen Workshop eingefügt, zu dem sich die gesamte Teilnehmerschaft vom Tagungshaus in Altenberg mit Reisebussen in eine Kirche (St. Bernhard) nach Köln-Longerich begeben hat.

Der britische Komponist John Rutter, der vor allem Chorsängerinnen und – sängern durch seine Vertonungen geistlicher Texte bekannt ist, reiste auf Einladung des Vorstandes der WGM am 4.6.2011 zu diesem Workshop unter dem Thema „Praise the Lord“ an, wo er zusammen mit Tagungschor und -orchester weiteren musikbegeisterten Gästen (insgesamt etwa 500 Leuten) seine Anthems erklärte und sie dirigierte.

Dabei hatten unsere Musikerinnen und Musiker in Chor und Orchester die Gelegenheit, am Vormittag über eine Stunde lang mit John Rutter zu proben und während des Workshops am Nachmittag unter seiner Leitung den ersten Satz aus seinem Magnificat vorzutragen sowie das „Agnus Dei“ aus dem Requiem und das Anthem „For the beauty of the earth“. Die teilweise von weither angereisten Gäste hatten – wie in der Einladung empfohlen – die Anthems, die auf dem Programm standen, bestens vorbereitet, so dass sie alle gemeinsam die große Kirche mit einem vollen Klang ausfüllten, wenn der Komponist und Dirigent sie dazu einlud.

John Rutter hat zwischen den Musikstücken davon erzählt, was für ihn das Komponieren bedeutet, wie wichtig ihm die Inhalte der Texte sind oder welchen Anlass er für eine bestimmte Komposition hatte. Mit kleinen Anekdoten aus seinem Leben brachte er das Publikum immer wieder zum Lachen.

Bei allem, was er sagte, blieb er bescheiden und freundlich. Er ist ein „Star“ – aber keiner, der seine Person in den Vordergrund rückt oder bei dessen Auftritt man in Ohnmacht fällt; er ist ein bescheiden auftretender Musiker, eine Persönlichkeit, deren Worte, deren Ausstrahlung und natürlich deren Musik man nicht verpassen möchte, weil sie eine ehrliche und frohe Botschaft enthalten, die Wesentliches in den Mittelpunkt stellen. Zusammenfassen möchte ich das mit dem folgenden Zitat aus dem gleichlautenden Anthem:
„Look at the world: so many joys and wonders, so many miracles along your way. Praise to thee, O Lord, for all creation.“

John Rutter passt nicht nur in seiner Persönlichkeit ausgezeichnet zur Werkgemeinschaft Musik und ihren Schwerpunkten und Zielen. Mit der innigen Verbundenheit von verbaler und musikalischer Verkündigung, die er in seinen Klängen erzeugt hat, erreicht er den einzelnen Menschen in seinem individuellen Empfinden und seiner persönlichen Spiritualität. Darüber hinaus können gerade seine Anthems eine Rolle in den Bemühungen um Ökumene – nicht nur innerhalb der WGM - einnehmen. Die Musik kennt keine Abgrenzung von anglikanisch, evangelisch oder katholisch. Jeder, der für Rutters kompositorische Mittel empfänglich ist, kann sie als eigenes Sprachrohr für Gebet und Dialog mit Gott nutzen.
 
Ich danke an dieser Stelle vor allem Mr. John Rutter, der 500 Personen zweieinhalb musikalisch-besinnliche und emotional sehr berührende Stunden bereitet hat.

Aber ich danke auch den Referenten der Frühjahrsmusiktagung:
Klaus Andrees, der den Chor inhaltlich und musikalisch auf die Begegnung mit John Rutter vorbereitet hat;
Sebastian Erpenbeck, der mit viel Engagement Streicher und Bläser zusammengesucht und zu einem präsentablen Klangkörper zusammengeführt hat;
Michael Falk, der als Korrepetitor nicht nur während der Chorproben, sondern auch während des Workshops zuverlässig, einfühlsam und perfekt begleitet hat;
Angela Winkelmann, die nach langen Proben bei SängerInnen und InstrumentalistInnen in schwungvollen, altbekannten und neuen Tänzen die verspannte Muskulatur gelockert hat;
Pfr. Mike Kolb, der einige unserer Gottesdienste geleitet hat.

Außerdem möchte ich hier noch drei wichtigen Menschen danken, die mit ihren Ideen und ihrem persönlichen Einsatz der Tagung und dem Workshop viele Facetten gegeben haben:

Hubert Pfeil, der mit mir zusammen beide Veranstaltungen geplant und ausgearbeitet hat und uns am Freitag Abend mit wohlüberlegten und –gesetzten Worten und Liedern zum persönlichen Lob Gottes angeregt hat;
Jennifer Hülsberg, die in der WGM-Geschäftsstelle unendlich viele e-Mails mit Anfragen und Anmeldungen bearbeitet hat und „ so ganz nebenbei“ den Aufkleber entworfen und druckfertig gemacht hat, der den Eintritt zum Workshop zuließ;
Hedwig Küpper, die als Vertreterin der Pfarrei St. Dionysius in Köln, zu der die Kirche St. Bernhard gehört, durch ihre Organisation vor Ort dazu beigetragen hat, dass sich alle angereisten Gäste wohl fühlen und den Tag genießen konnten.

An dieser Stelle kann ich leider nicht mehr all die anderen wunderbaren Menschen nennen, die für unsere Mittagspause vor dem Workshop in Köln Tische und Bänke und Zelte zum Schutz gegen die Sonne aufgestellt haben; die sich unter der Regie von Ulrike Sahm verantwortungsbewusst dafür eingesetzt haben, dass die angemeldeten Personen ihre Unterlagen und Plätze bekamen; die unser von Haus Altenberg bereitetes Mittagessen zum Bus und dann zu unserem „Picknickplatz“ vor der Kirche transportiert haben; die im Altenberger Dom Podeste und Stühle rasend schnell auf- und abgebaut haben; die bei den ganz kleinen, aber wesentlichen organisatorischen Notwendigkeiten plötzlich da waren und unkompliziert getan haben, was nötig war!

Ich danke Euch allen von Herzen und hoffe, dass wir bei zukünftigen WGM-Veranstaltungen immer wieder so einmütig an einem Strang ziehen und musikalische Erlebnisse genießen werden!

Ursula Bongard
Tagungsleiterin – Vorsitzende der WGM