Gamben-Consort
Rose Möhrke: eine neue Teilnehmerin beim Consort-Kurs in Limburg und bei einer Veranstaltung der Werkgemeinschaft.
Sie erzählt, was sie erlebt hat:
„Im Sommer habe ich an einem Gambenkurs in Limburg teilgenommen. Darauf blicke ich gerne zurück. Gute Planung und kundige Leitung machten das Consort-Spiel zum Genuss.
Ich war zum ersten Mal bei dieser Veranstaltung, aber ich fühlte mich nicht fremd. Musikanten sind wohl von vornherein füreinander offen. Vielleicht habe ich mich auch deshalb gleich heimisch gefühlt, weil die Tradition, aus der die „Werkgemeinschaft Musik“ kommt, noch spürbar ist.
Ich erfuhr, sie sei sozusagen ein Ausläufer vom katholischen Strang der Jugendbewegung, die Anfang des letzten Jahrhunderts aufgebrochen war. Meine Eltern haben auch dazugehört, und ich bin in diesem musisch und antihierarchisch geprägten Milieu aufgewachsen.
Dieses Erbe ist wohl noch in manchen Unternehmen und Vereinigungen lebendig. Wie ich in Limburg hörte und auch erlebte, hat die Werkgemeinschaft zwei Besonderheiten: der Tag beginnt oder endet mit einem geistlichen Impuls und man nimmt Rücksicht auf die Schwächeren, d.h. die auf ihrem Instrument noch nicht so viel können.
Natürlich wurden auch hier zwei Gruppen eingeteilt mit Spielern, die ungefähr gleich weit sind. Aber Höhepunkt waren zum Abschluss die Stücke, die wir alle zusammen spielen konnten. Und so blieb die Erfahrung, dass wir gemeinsam etwas Schönes zustande gebracht hatten.
Vielleicht sagt jemand: Was bringt das schon? In der Welt geht es doch anders zu. Ich glaube aber, dass es nicht umsonst ist, wenn es irgendwo gepflegt und geübt wird, „Schwächere“ mit in die Gemeinschaft hineinzunehmen. Da können Samenkörner fallen, die irgendwann hundertfältig Frucht bringen.
Ich werde jedenfalls gerne wieder bei einem Kurs dabei sein.“
Rose Möhrke , Stuttgart (Jahrgang 1926)